Schicht im Schacht!
Liebe Kumpelfreundinnen und /-freunde,
liebe Kumpelaner/-innen!
Das Jahr 2018 fliegt in windeseile an uns vorbei und rast unaufhaltsam einem historischen Geschichtspunkt entgegen:
Ende 2018 ist Schichtende. Dann ist "Schicht im Schacht" und die Zeche Prosper-Haniel im Ruhrpott schließt Ihre Pforten. Somit endet die deutsche Steinkohleförderung.
So viel Lob es auch für den Strukturwandel gibt: Wehmut bleibt...Nicht nur aus Nostalgie, sondern vielmehr wegen der Zukunft der Kumpel...Nachdenklichkeit macht sich breit...
Der Bergbau hat unsere Region so stark geprägt, wie fast wenig Vergleichbares. Sie gab dem Ruhrgebiet das Wichtigste: Identität, Einfluss und Reichtum. Wachstumsbestimmend für ein ganzes Land. Für die Industrie, sowie für die Gesellschaft und das ganze Leben.
Zeiten ändern sich. 200 Jahre Bergbau liegen hinter uns. Von Zechenkult und Haldenfetisch mal abgesehen: Generell zu glorifizieren ist hier sicherlich durchaus auch kritisch zu bewerten.
Die erste Gemeinschaftsausstellung "Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte" von Ruhr Museum und Deutschem Bergbau-Museum Bochum zeigt vom 27. April bis 11. November 2018 auf der Kokerei Zollverein, dem UNESCO-Welterbe, in den gigantischen Hallen der Mischanlage und in gewohnter überwältigender Art und Weise, die Geschichte der Kohleförderung.
Die Ausstellung schafft es diese Zeit erlebbar, greifbar und fast schon deutlich spürbar zu machen. Atemberaubend, staunend wandelt der Besucher durch ein ganzes Zeitalter. Rechnungsabschluss und Rückblick einer Epoche.
Jeder Cent des Eintrittspreises von Zehn Euro für Erwachsene, 7 Euro ermäßigt, Kinder und Studierende frei (!!!) sind es mehr als dreimal Wert. Also: Ticket kaufen und die Zeitreise von 1750 bis heute kann beginnen!
Wir starten (im sitzen) mit einer Fahrt in der Standseilbahn und begeben uns in den ehemaligen Kohlenspeicher, dem Ort, wo früher Kohlen sortiert, gespeichert und gemischt wurden auf die Reise in die Zeit der Entstehung der Kohle: vor über 300 Millionen Jahren.
Die Ausstellung führt auf drei einzigartigen Ebenen durch die Zeit. Gerade waren wir noch im Karbonwald und schon sind wir fast unmerklich unserer näheren Vergangenheit entgegengetreten, auf einer anderen Ebene, angekommen um den Bergbau und die Welt unter Tage zu erfahren.
Technisch unfassbar interessant sowie die Entwicklung ist bemerkenswert. Die körperliche Anstrengung und die Gefahr jedoch, ist fassbar nahe.
Wir folgen der zweiten Ebene, in die fensterlosen Bunker, wo es um Kohle als Material geht.
Hierzu hat der britische Künstler Jonathan Anderson aus Kohlestsaub den "Dark Star" geschaffen.
Sagenhaft, wozu Kohle alles gut war und ist! - Der Besucher erfährt die Bedeutung der Kohle nicht nur für die Industrie, sondern auch für die Chemie und der Pharmazie!
Zu diesem Bild gibt es eine nette Anekdote, die ich aber nicht verrate! - Was meint Ihr? Wie viele Flaschen stehen dort? Und was fällt Euch noch auf?
Noch eine Ebene tiefer bewegen wir uns in der Trichterebene. Hier wird die Hoch-Zeit und gleichsam der Abschied von der Kohle beschrieben.
Zum Ende der Ausstellung kommen Menschen zu Wort. Echte Püttleute, die sehr persönlich in Interviews Abschied nehmen.
...ihre Zeit ist gekommen...
Und wir erinnern uns gerne!
Schaut noch das kleine Video an und genießt diese großartige Ausstellung in grandioser Kulisse!
⚒Glück auf!⚒
Euer 'Schrömi'.
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Michael Röder (Mittwoch, 02 Mai 2018 21:24)
Ich versuche die Tradition aufrecht zu erhalten, in dem ich Gäste- und Stollenführer auf dem LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten bin! "Glück Auf"!
Schrömi (Donnerstag, 03 Mai 2018 06:57)
Hallo, Michael! - Ich habe vor Jahren mal eine Führung dort besucht und komme gerne wieder! Das war sehr interessant und lehrreich! Herzliche Grüße von potteinander.de!